Apfel – die mystische Frucht

Apfel
Der Apfel
Platz 7 beim V i T – Vegi im Alltag Lebensmittelranking

Während ich diesen Beitrag schreiben, genieße ich einen Apfel, roh und ungeschält – so entfaltet diese Frucht seine gesunde Wirkung am besten. Gesund, das hört sich so lapidar an – doch wenn ich mir so anschaue, was der Apfel, aber auch alle anderen pflanzlichen Lebensmittel für den Körper leisten – Krankheiten verhindern, ja, sie sogar heilen, dann erfasst mich oft eine große Ehrfrucht – äh Ehrfurcht.

Seit dem sog. „Apfel-gegen-Krebs-Experiment“ ist die krebsbekämpfende Eigenschaft der im Apfel enthaltende Oligosaccharide bekannt. Oligosaccharide sind kurze Zuckerketten. Diese entstehen durch die Aufspaltung der Polysaccharide (Pektin und weitere Ballaststoffe) durch das Enzym Pektinase.
Apfel-Oligosaccharide wirken in minimaler Konzentration, schonen die gesunden Zellen und füttern die Darmflora. Somit ist der Apfel auch gut für die Verdauung.
Das lässt hoffen, dass es bald ein preiswertes, hochwirksames Medikament gegen Darmkrebs geben könnte – denn dieses ließe sich aus Apfeltrester herstellen, einem Abfallprodukt bei der Apfelsaftherstellung.

Das enthaltende Pektin ist unverdaulich, aber das ist gut so!  Denn Pektin ist ein Ballaststoff und diese sind bekanntlich hilfreich. Warum? Pektin, z.B. hat eine beachtliche Absorptionskraft, bindet also Schadstoffe und  schwemmt sie aus. Äpfel haben also durch ihre Pektine eindrucksvolle, entgiftende Wirkung.

Diese sehr gesundheitsfördernde Substanz Pektin ist aber nicht nur  an der krebsbekämpfenden Wirkung der Apfel beteiligt ist, sondern hilft auch, Gewicht zu reduzieren, denn: Das Apfelpektin quillt im Magen auf und sorgt so für ein Sättigungsgefühl, das lange anhält. Außerdem hat er nur 60 Kilokalorien (mittelgroßer Apfel)

Pektin hilft ebenfalls bei der Senkung des Cholesterinspiegels.

O.K., was können Äpfel noch:

  • Der Apfel enthält über 30 Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, hat also einen hohen Nährwert.
  • Der Apfel liefert schnell Energie (Trauben- und Fruchtzucker)
  • Der Apfel reguliert den Wasserhaushalt (Kalium)
  • Hinweise, dass Apfelesser seltener an Bronchial- und Lungenkrankheiten leiden (durch sekundäre Pflanzenstoffe im Apfel, die Katechine)
  • Zahnbürste der Natur (vielen verschiedenen Fruchtsäuren)
  • blutreinigend,
  • schützt vor Skorbut, Vitamin-Mangel, Gicht, Rheuma, Arteriosklerose, Fettsucht,  Hämorrhoiden, Ekzeme
  • Apfelessig lindert Hals- und Rachenentzündungen (1 Glas heißes Wasser, 1 Teelöffel Apfelessig, ggf. süßen)
  • gebratener Apfel hilft bei Heiserkeit.
  • Bei Nervosität und geistiger Erschöpfung hilft  Apfeltee (ein ungeschälter Apfel in Scheiben geschnitten, mit einem Liter kochendem Wasser übergossen und zwei Stunden ziehen lassen)
  • Schlafstörungen: einen Apfel vor dem Schlafengehen essen
  • Wachwerden und gegen Schwangerschaftsübelkeit: einen Apfel am Morgen essen
  • Durchfall, sogar bei ernsthaften Durchfallerkrankungen: Apfel, mit Schale, fein gerieben
  • Bei Stuhlträgheit: Auf nüchternen Magen ein roher Apfel, gründlich kauen.
  • Für reine und zarte Haut: Apfelmaske (ein geschälter Apfel gerieben und mit etwas Agavendicksaft verrührt, bis zu 20 Minuten einwirken lassen)
  • Rauchentwöhnung: Apfelkur (drei Tage lang nur Äpfel essen, etwa 20 Stück)
  • Kreativitätsförderung  (Friedrich von Schiller hatte stets einige angefaulte Äpfel in seinerSchreibtischschublade, der süßliche Duft inspirierte ihn)
  • Positive Wirkung bei Asthma, Herz-Kreislauf-Beschwerden, die Knochengesundheit, sogar auf die Alzheimer-Krankheit

Der Apfel wirkt bei Durchfall und Verstopfung – paradox – aber so steht´s geschrieben …, paradox ist es auch, dass die lateinische Namensgebung für den Apfel „malus“, also „Böse“ bedeutet.  – wahrscheinlich ist dies auf die Vertreibung aus dem Paradies zurück zu führen – und gleichzeitig galt er über Jahrtausende als Symbol für Reichtum, Liebe und Fruchtbarkeit, ja sogar als Aphrodisiakum!

Bei den Griechen soll folgenden den Brauch gegeben haben: Zur Frage der Verlobung wurde der Angebeteten ein Apfel zugeworfen. Wenn sie ihn auffing, hieß das: Ja! In der Hochzeitsnacht sollten die beiden Liebenden sich dann einen Apfel teilen.

Die Geschichte des Apfels

Der Apfel stammt aus Zentral- und Westasien, dem Kaukasus und Himalaya. Sie mussten damals, um  10.000 vor Christus, schon etwas Besonderes gewesen seien:  die Äpfel des heutigen Kasachstan gaben der Hauptstadt ihren Namen gaben: „Alma-Ata“, heute „Almaty“, heißt übersetzt „Stadt des Apfels“.

Dieser asiatische Apfel, der Holzapfel, war klein und eben: holzig. Er hatte viele Kerne und hatte einen sehr säuerlichen Geschmack. In der Antike gelangte er über die Handelsstraßen in den Schwarzmeerraum. Die Griechen und Römern veredelten ihn.

Die Römer waren es auch, die den großflächigen Anbau eingeführt haben. Dies gelang ihnen durch eine ganz besondere Veredelungsmethode: die Kunst des Pfropfens. Diese Methode dient dem Erhalt, aber auch der Vermehrung einer Einzelpflanze. Der bewusste Anbau in Mitteleuropa geschah seit dem 6.Jahrhundert, Wirtschaftsgut wurde der Apfel ab dem 16.Jahrhundert, die gezielte Züchtung begann im 19. Jahrhundert.

Der Apfel als europäische Frucht

Um 100 vor Christus gelangte der Apfel von Italien nach Nordeuropa, begünstigt durch die Feldzüge der Römer. Bei den Kelten wurde der Apfel ein Symbol für Tod und Wiedergeburt. Die germanische Göttin Iduna  bewachte die goldenen Äpfel der Unsterblichkeit.

Bis in die Neuzeit hinein blieb der Apfel ein Luxusobjekt, obwohl schon im ersten Jahrhundert im gesamten Rheintal Äpfel angebaut wurden. Er galt als Herrschaftssymbol, man denke nur an den „Reichsapfel“  als Kennzeichen der Macht des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Mehr und mehr hielt der Apfel Einzug in den Alltag des Volkes. Das Märchen „Schneewittchen“ und auch der Nikolaus sind Beispiele dafür. Nicht Süßigkeiten gab es ursprünglich am 6. Dezember vom heiligen Mann als gute Gaben, nein: Äpfel.
Heute ist der Apfel die alltäglichste Frucht.

Hier ein paar beeindruckende Zahlen:

  • Weltweit gibt es 20.000 Apfelsorten
  • Äpfel stehen an vierter Stelle der weltweiten Produktionsrangliste für Obstsorten
  • 945.000 Tonnen Äpfel werden im Schnitt im  Jahr in der Bundesrepublik geerntet.
  • 17 Kilo isst jeder Deutsche jedes Jahr
  • Elf Liter Apfelsaft trinkt jeder Deutsche
  • rund 1.000 Sorten wachsen in Deutschland
  • nur vier gängige Apfelsorten decken rund 70 Prozent des europäischen Marktes ab.

Schade um die Schale

In Apfelschale oder direkt darunter befinden sich 70 % der Vitamine: also nicht schälen, bzw. die Schale mitessen! Die Schale ist zudem reich an Eisen, Magnesium, ungesättigten Fetten und bioaktiven Substanzen. Zwischen 5 und 35 Milligramm Vitamin C – je nach Sorte – stecken in der Schale. Und sogar das Kerngehäuse ist noch wertvoll: es enthält Jod.

Durch den Apfel ist es möglich, Vitamine mit in die kalte Jahreszeit zu nehmen. Manche Sorten kann man bis in den Spätwinter hinein lagern.

Die Lagerung hat kaum eine schädliche Auswirkung auf die wertvollen Inhaltsstoffe hat, die Verarbeitung der Äpfel, z.B. zu pasteurisiertem Saft oder zu Apfelmus, jedoch sehr wohl.
Apfelsaft kann man sich schenken

Im industriell hergestellten Apfelsaft gibt es  weder Pektin noch aktive Enzyme. Auch kaum noch sekundären Pflanzenstoffe (Polyphenole): nur noch 10 Prozent.

Entsafter Testsieger bei Stiftung Warentest

Apfelsaft deshalb mit einem hochwertigen Entsafter selbst entsaften. Der Saft sollte frisch sein, unpasteuriseirt und naturtrüb.


Ok: jetzt bringe ich ihn doch, den Satz der zum Apfel gehört:

„An apple a day keeps the doctor away.“

Allerdings sollten es zwei Äpfel sein, einer morgens, einer abends – man kommt so gut in den Tag und abends in den Schlaf.

Und wenn man sich dann vorstellt, welche weitere Wirkung Äpfel entfalten, wie sie heilen, vorbeugen und schützen, ja dann schmecken sie doppelt so gut.

Guten Appetit wünscht
Euer Thomas

1 Kommentar Schreibe einen Kommentar

  1. Also, ich bin ja ein richtiger Saftikus und die Saftpresse läuft bei mir fast täglich.
    So presse ich, z.B., Apfel mit Rote-Bete und einem Stückchen Zitrone mit Schale. Der Bete-Saft ist einer der wertvollsten für die Bildung roter Blutkörperchen, die Zitrone regt die Enzymproduktion der Leber an und der Apfel hilft beim Entsorgen der unerwünschten Stoffe, nicht ohne jede Menge Vitamine mitzubringen.

    Dann presse ich wirklich viele Möhren, ein guter Eisenlieferant – und Dr. Max Gerson stellte eines Tages fest, daß Apfel zum Möhrensaft die Mineralstoffresorption verbessert. Hier esse ich den Apfel allerdings, mit Haut und Haaren, genau wie Thomas es empfiehlt. Das schmeckt phantastisch ! Ein paar leckere Mandeln dazu und schon kann ich auch auf die fettlöslichen Vitamine zurückgreifen.

    Wollt ihr nun noch ein umwerfend leckeres Apfel-Gericht, in dem gleich zwei der bisher genannten Super-Lebensmittel mitspielen ?
    Dazu einen Apfel raspeln, eine kleine, reife Banane mit der Gabel zerdrücken, 2 EL Quinoa-Keimlinge, 1 EL Mandelmus, ein paar Zitronenzesten und eine Löffelspitze Zimt dazu und gut verrühren.

    Das schmeckt ebenso gut als Dessert wie als Powerfrühstück oder zur Kaffeezeit, wenn man keine Lust auf Weißmehl-Zuckerkuchen hat und gerne etwas für den Säure-Basen-Ausgleich tun will.
    Nur Achtung ! Das sättigt phänomenal !

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