Die Fastenzeit dauert von Aschermittwoch bis Ostern. 7 Wochen, in denen traditionell Verzicht gelebt wird.
Ich hatte mich immer wieder gedanklich damit beschäftigt, habe in den letzten 20 Jahren drei Versuche des Heilfastens nach 2 Tagen abgebrochen und war mir sicher, dass Fasten nichts für mich ist oder dass ich nicht fürs Fasten gemacht bin.
Als ich zum ersten Mal davon hörte, dass Menschen diese 7 Fastenwochen ganz unterschiedlich gestalten, nämlich das, auf was sie verzichten werden, sehr individuell bestimmen, war ich begeistert. Wieso bin ich nicht von selbst darauf gekommen?
Eine Kollegin von mir verzichtet beispielsweise in den 7 Wochen auf Süßigkeiten und Alkohol. Andere lassen den Fernseher 7 Wochen ausgeschaltet. Ein Arzt von mir -normalerweise ein Vegetarier- erzählte mir, dass er in der Fastenzeit vegan isst.
Ich entschied mich letztes Jahr fürs Basenfasten, heißt: ich ernährte mich ausschließlich von Obst, Gemüse, Kartoffeln und Mandeln. Zunächst setzte ich mir 10 Tage als Ziel, damit ich mich nicht wie eine Versagerin fühlen würde, wenn der Versuch des Fastens ein weiteres Mal scheitern würde. Aber nach Ablauf der 10 Tage war ich so im Schwung, dass ich die 7 Wochen durchzog.
Es fiel mir gar nicht schwer, ich konnte sogar ausgehen und z.B. mit FreundInnen essen, ohne dass ich mich eingeschränkt fühlte. Es gab auswärts eigentlich immer eine zufriedenstellende Auswahl an basischen Lebensmitteln. Und das Zubereiten meiner Mahlzeiten war recht simpel, da die Palette an basischen Lebensmitteln ja definiert war, machte ich mir weder beim Einkaufen noch beim Kochen viele Gedanken. Morgens gab es einen Grünen Smoothie, mittags einen Kartoffel-Gemüsesalat und Obst, abends etwas Warmes: Gemüseeintopf, Kartoffelpüree, Suppen…
Und hier schließt sich der Kreis zu allen Formen des siebenwöchigen Verzichts: das Leben wird schlichter, einfacher, es entsteht mehr Zeit für andere Sachen, auch oder vor allem zum Innehalten. Perspektiven verändern sich und ich hatte das Gefühl, mich aus der Winterstarre zu befreien. Als ob eine alte Haut abgelegt wird. Es war eine gute Erfahrung, zu fasten.
Für mich stand fest, dass ich 2016 wieder fasten werde. In diesem Jahr habe ich mich dafür entschieden, vollwertig vegan zu essen und dabei natürlich komplett auf Zucker in allen Darreichungsformen zu verzichten, abgesehen von Obst. Mir ist nie klar gewesen, wieso Menschen Zucker ablehnen und diesen durch Agavendicksaft ersetzen. Aus vollwertköstlicher Sicht ist dieser ein ebenso denaturiertes Produkt und kommt mir auch außerhalb der Fastenzeit nicht auf den Teller. Auswärts bin ich da großzügig, aber das soll sich für die Fastenwochen ändern.
Ich werde wöchentlich berichten!
Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Fasten? Ich freu mich über Tipps, Anregungen und Berichte in den Kommentaren!
Eure Nicole
Hallo Nicole,
vielen Dank für deinen tollen Beitrag. Bitte mehr davon. Habe auch schon positive Erfahrungen gemacht, für eine gewisse Zeit bestimmte Lebensmittel einfach mal wegzulassen. Für mich war es kein Verzicht, sondern eine Bereicherung. Wünsche dir und Thomas mit eurem Blog viel Spaß und Erfolg.
Viele vegane Grüße
Martin
Hallo Martin,
ich empfinde es auch als Bereicherung, zeitweise gewisse Nahrungsmittel wegzulassen. Schön, daß Du die gleichen Erfahrungen gemacht hast!
Liebe Grüße, Nicole
Hihi, meine Fastenzeit ist noch nicht vorüber.
Ich habe morgens und mittags immer roh gegessen, danach vollwertig.
Zucker benutze ich eh nicht, dafür aber Agarvendicksaft und Honig.
Diese Art der Ernährung gefällt mir so gut, daß ich einfach mal weitermache. Wer weiß, wie lange es noch Spaß macht…