Quinoa mag ich nicht. Das war schon immer so.
Beim ersten Versuch gehe ich immer nach Lehrbuch vor, habe das gesunde Korn also unter fliessendem Wasser ausgewaschen, damit der bittere Beigeschmack verschwindet, ich habe es bei allen kulinarischen Versuchen nach Packungsanweisung gegart und mit allerlei Beilagen kombiniert und das Ergebnis ist immer das Gleiche gewesen. Es schmeckt mir einfach nicht.
Die meisten Dinge, die mir nicht schmecken, bekommen trotzdem in großen Abständen immer mal wieder eine Chance, manchmal mache ich dabei gute Erfahrungen. Bei Quinoa allerdings bisher nicht. Deswegen hält eine Packung Quinoa bei mir so circa acht Jahre. Die erste Tüte ist schon aufgebraucht, und ich weiß nicht, wieso ich irgendwann eine zweite Tüte gekauft habe, aber sie langweilt sich in meinem Vorratsschrank schon einige Jahre. Vielleicht freut sie sich auch, dass sie zwar kaum merklich abnimmt und ein hohes Alter erreicht, während alle anderen Vorräte doch recht zügig kommen und gehen.
Quinoa – eins der 10 gesündesten Lebensmittel
Als Thomas das erste Ergebnis seiner Recherche über die zehn gesündesten Lebensmittel hier präsentierte, habe ich nicht wirklich Purzelbäume gemacht. Ausgerechnet Quinoa! Ich dachte, Rezepte zu dem Lebensmittel beizusteuern, ist für mich einfach nicht möglich. Quinoa als Bratling, Quinoa mit Gemüse, Quinoa mit Obst geschmort als warmer Frühstücksbrei. Ich fand bisher alle Küchenexperimente dazu durchschnittlich und nicht mitteilenswert.
Neulich habe ich auf dem wunderbaren Blog veggi.es dann ein außergewöhnliches Quinoarezept gesehen, das mir nicht aus dem Kopf ging: Lea weicht Quinoa roh ein und püriert es! Daraus werden leckere Pancakes mit Dattelkaramell. Ich habe das Rezept beim Ausprobieren schon ein wenig verändert, anstelle von Ahornsirup süße ich mit Datteln und in die Karamellsauce habe ich das Kerngehäuse vom Apfel hineinpüriert, damit ich keine Lebensmittelabfälle habe. Auch mit den Mengen und Gewürzen habe ich etwas gespielt.
Für drei Pfannkuchen:
50 g Quinoa
100 ml Mandelmilch
3 getrocknete Datteln
1 TL Zimt
1 Messerspitze Kurkuma
100 ml Mandelmilch
1 Apfel
Quinoa abspülen, bis das Wasser klar ist, dann über Nacht in Wasser einweichen lassen. Am nächsten Morgen das Einweichwasser weggießen. Quinoa mit Mandelmilch, Datteln, Zimt und Kurkuma pürieren. Leinsamen im Mörser schroten. Apfel nicht schälen, aber halbieren. Eine Hälfte mit einer feinen Reibe in den Teig raffeln, Kerngehäuse beiseitelegen für die Karmellsauce. Leinsamen zum Teig geben, alles gut verrühren. Der Teig sollte dickflüssig sein, damit die Pfannkuchen beim Braten nicht auseinanderlaufen.
Den restlichen halben Apfel vom Kerngehäuse befreien (beiseitelegen, Karamellsauce!) und den Apfel in 9 Schnitze schneiden.
Pfanne auf mittlere Hitze bringen, die Apfelschnitze in etwas Öl anbraten, wenden, dann je 3 Apfelstücke mit einem Drittel des Teigs bedecken und die Pfannküchlein von beiden Seiten langsam goldbraun braten.
Während die Pfannkuchen braten, mixe ich die
Dattelkaramellsauce
3 große weiche Datteln ohne Stein (ich nehme Medjooldatteln)
1 Kerngehäuse vom Apfel zwecks Müllvermeidung, kann auch weggelassen werden
1 Spritzer Zitronensaft
1 TL Mandelmus
70-100 ml Wasser, je nach gewünschter Konsistenz
Alles zusammen im Hochleistungsmixer pürieren, bis die Sauce cremig ist.
Lasst es Euch schmecken,
Eure Nicole
Was Quinoa, auch „Wunderkorn“ oder „Kraftkorn“ und „Das Gold der Inka“ geannt so wertvoll macht, könnt ihr auf Thomas Beitrag hier nachlesen.
Nun, ich gebe zu, daß ich seltsame Ernährungsgewohnheiten habe. Fakt ist, daß ich Quinoa selbst noch nie gekocht habe.
Trotzdem esse ich es, hin und wider. Dazu weiche ich es einige Stunden ein und lege es dann aus, als solle es keimen.
Ob es das tut, weiß ich nicht, aber es ist schön weich und läßt sich super zu Salaten verarbeiten, ähnlich wie gekochtes.
Hallo Nic, wenn Du das Quinoa nach dem Einweichen noch leicht röstest: sehr lecker!